Der magische Blog von Zauberer Stefan Alexander Rautenberg

Der Rautenberg-Blog

Der erste Zauberkasten

Der erste Zauberkasten

Womit beginne ich einen Blog?

Der Beruf des Zauberkünstlers ist neben allem Ernst, den der eingeschlagene Weg des selbständigen und freien Akteurs bereithält, auch eine spielerische Profession und der Mensch ist ja nur dort ganz Mensch, wo er spielt, sowieso ist die ganze Welt Bühne.

Der Zauberer spielt auf jeden Fall, denn er spielt vor dem Hintergrund der rauen Wirklichkeit die Rolle des Wundermachers. Er stellt für die Dauer seines Auftritts eine Person dar, die die Dinge der Wirklichkeit erscheinen, verwandeln und verschwinden lassen kann.

Die Wirklichkeit, obwohl sie mir oft entzaubert erscheint, bietet immernoch Verzauberung, man muß nur bereit sein, diese erfahren zu wollen. So soll hier also in lockerer Folge berichtet werden von Dingen und Ereignissen, welche auf meinem Weg erscheinen, sich verwandeln und auch wieder verschwinden, dabei aber stets eine Art von Zauber und Bezauberung beinhalten.

Als Zauberkünstler von Beruf stelle ich zur Eröffnung meines Blogs dar, womit alles begann. Das geschah zum 5. Geburtstag mit einem Zauberkasten. Der Sommertag ist in Nuancen noch in meiner Erinnerung vorhanden. Ich sehe vor meinem geistigen Auge die Kinderschar der damaligen Freunde, den viereckigen Geburtstagskuchen, die Piniatta am Kirschbaum sowie den abschließenden Laternenumzug im Garten mit Stocklaternen und Kerzen. 

Welche anderen Geschenke es gab habe ich vergessen. Es blieb nur das Bild des roten Zauberkastens, der 75 Wunder versprach. Darin fand sich  ein Kartenspiel mit einem schwarzen, gestiefelten Kater, zwei schwarze Würfel aus Pappe mit einer roten Hülle dazu, einige gelbe und eine schwarze Spielfigur, so wie beim "Mensch ärgere dich nicht", eine Art kleine Kelle aus Holz mit einem schwarzen Punkt auf einer Seite, ein Hühnerei aus Plastik, drei rote Kugeln aus Holz nebst einer halben, ein dünner Zauberstab mit einem weißen Ende und das Büchlein mit der Anleitung. Ich sehe noch wie mein lieber Vater den Zauberstab an den ausgestreckten Fingern seiner rechten, großen Hand schweben ließ, ein Trick, welcher mir sofort rätselhaft erschien. Neben dem Zauberkasten gab es noch einen spitzen Zauberhut mit gelben Sternen darauf, der heute noch hier im Kabinett steht und einen anderen, größeren Zauberstab mit zwei weißen Enden.

Der materielle Inhalt des Zauberkastens ist im Laufe der vielen Jahre verloren gegangen, es gibt hier nur noch den roten Deckel und das kleine Buch. Aber die Zauberwelt, in die er mich eintreten ließ und alles, was seitdem durch diesen ersten Schritt auf mich zugekommen war und es nach wie vor tut, das ist hier in meiner Gegenwart und bis zum heutigen Tag zeige ich in jedem meiner Auftritte ein Zauberkunststück von jenen 75 verblüffenden Tricks für Zauberer.

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